Kaufmännische Betriebssteuerung als Grundlage für Gewinnerzielung
Derzeit gibt es in Deutschland ca. 750.000 Betriebe rund um das Handwerk. Mit ca. 5 Millionen Arbeitsplätzen und einem Umsatz von ca. 750 Mrd. €/ Jahr befindet sich der „vielseitigste Wirtschaftszweig“ auf Platz 2 der Rangliste aller Wirtschaftszweige.
Auf der einen Seite ist die Zahl der Handwerks- und handwerksähnlichen Betriebe seit Jahren rückläufig, auf der anderen Seite stiegen die Zahl der Mitarbeiter pro Betrieb (1949: 3,6 Beschäftigte, 2019: 9,1 Beschäftigte). Trotzdem sind die meisten Betriebe noch unterhalb der 10-Mitarbeiter-Grenze, die scheinbar eine Schallmauer für die Betriebe darstellt.
Auch die Umsätze pro Betrieb sind gestiegen. Da jedoch die Kosten in Relation zu den Umsätzen stärker gestiegen sind, ist der Netto-Ertrag in den meisten Betrieben kontinuierlich gesunken.
Und dies obwohl die Betreiber der Handwerksbetriebe aufgrund der Meisterprüfung i.d.R. hoch qualifiziert sind im Hinblick auf die technische Ausbildung. Doch gilt dies trotz des Teil III der Meisterprüfung und der oft obligatorischen Existenzgründungsseminare auf für die betriebswirtschaftliche Kompetenz der Betriebsinhaber?
Fachkompetenz und totaler Einsatz für sein Unternehmen durch den Betriebsinhaber können nicht verhehlen, dass es den Unternehmern zunehmend schwer fällt, eine ausreichende Rendite für seinen Betrieb zu erwirtschaften. Dies ist und bleibt das Grundproblem von Handwerksbetrieben
Charakteristisch für einen „kleinen“ Handwerksbetrieb ist nach wie vor, dass der Unternehmer „Mädchen für alles“ ist und auch sein muss (jedenfalls nach seinem eigenen Verständnis). Nicht nur die technischen Fragen, auch die kaufmännische und betriebswirtschaftliche Organisation bleibt bei ihm hängen. Er vereinigt die Aufgaben des Produktions-, Einkaufs-, Verkaufs-, Marketing-, EDV-, Finanz- und Personalabteilungsleiter in seiner Person bzw. seiner Familie. Ist seine Fach- und betriebswirtschaftliche Kompetenz nicht ausreichend, kann das Unternehmen keine ausreichende Rentabilität erzielen. Hinzu kommt, dass die Aufgaben außerhalb der originären Handwerksbetriebsinhabertätigkeiten wie Buchführung, Nach- und Begleitkalkulation, Forderungsmanagement, Schriftverkehr nach Werkvertragsrecht etc. oft nicht ausreichend oder zu wenig fundiert durchgeführt werden, weil nach einer durchschnittlichen 70-Stunden dafür oft genug – nachvollziehbarerweise – die Motivation oder einfach auch nur die Kraft fehlt. Dies ist mindestens in den letzten zwanzig das Grundproblem für die betriebswirtschaftlichen Probleme der meisten Handwerksbetriebe.
Hieraus ergibt sich auch, dass die Existenz des Betriebes ausschließlich von seinen Fähigkeiten abhängt. Auch sein Unternehmerlohn und die Rendite des eingesetzten Kapitals stehen selten in der entsprechende Relation. Fachliche Kompetenz ist die Grundvoraussetzung für das Überleben des Handwerksbetrieb. Hinzu kommen Aufgaben, s.o., die kein Topmanager eines großen Unternehmens in seiner Komplexität zu bewältigen hat. Aber nur so kann die Rentabilität des Unternehmens dauerhaft gesichert und somit die Basis für das Unternehmen erhalten bleiben. Doch damit ist der Unternehmer gefordert, aber oft genug auch überfordert. Es fehlt nicht nur die Zeit, sondern oft auch das Fachwissen auf diesen wichtigen Gebieten. Hier ist und bleibt auch die Meisterausbildung (Teil III) einfach zu theoretisch und praxisfremd.
Doch gerade im Bereich der Betriebswirtschaft und der strategischen Ergebnis- und Unternehmensplanung kann das Unternehmen den entscheidenden Wettbewerbsvorteil in dem durch permanenten technische Fortentwicklung und Wandel der Verbrauchergewohnheiten geprägten Markt erzielen und somit die Existenz sichern.
Gewinnsteuerung durch praxiserprobte und individuelle Gewinnsteuerung
Der Handwerksunternehmer braucht dringend moderne, aktuelle Werkzeuge der Betriebssteuerung. Handwerkliche Klein- und Mittelbetriebe bedürfen der intensiven und dringenden Unterstützung, ihre kaufmännisch-finanziellen Werkzeuge der Betriebssteuerung zu verbessern und sich zusätzliches fachliches Rüstzeug im Einsatz dieser Werkzeuge anzueignen. Dabei können den Unternehmern die Verfasser helfen.
Dies kann durch folgende Werkzeuge passieren:
- Schaffung notwendiger Grundlagen für eine Rentabilitätsverbesserung durch Gewinnsteuerung
- Individuelle Analyse der Stärken und Schwächen des Betriebes und der handelnden Personen
- Erfolgssteuerung durch Deckungsbeitragsrechnungen
- Realistische Zielsetzung und -erreichung
- Liquidität oder Rentabilität? Liquidität als Basis für die persönliche Sicherheit
- Richtig kalkulieren ist schwerer als mancher denkt
- Schon Caesar wusste: Vertrauen ist gut – Kontrolle ist besser!!

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